wien14april2002
irgendwann zw.8.00&9.00 |
Ich bin aufgewacht…
ich liege gerade in meinem Bett, den Blick aus dem Fenster
gerichtet.
Was ich erblicke, ?... hellgrüne Blätter, kleinere und größere
Blätter. Sie glänzen im Licht, im Licht der Morgensonne mit
Ihren warmen Farben, und doch wirken diese glänzenden Blätter in
einer unbeschreibbaren Weise schwermütig, die Blattspitzen sind
mit einer so dynamischen Kraft nach unten gerichtet und hängen
an ihren Ästchen.
Hellgrüne Blätter, es sind kleine Blätter die schwer nach unten
gerichtet an ihren Ästchen hängen und die meinen Blick auf die
andere Straßenseite zum Teil verdecken und doch sehe ich die
wichtigsten Umrisse und Konturen um mir sicher zu sein, dass
hinter diesen Blättern, hinter diesem Baum, auf dem diese
Blätter ihren Platz vor meinem Fenster gefunden haben, sich ein
Haus befindet.
Auch wenn es Winter wäre und der Baum keine Blätter tragen
würde, wäre das Haus das sich meinem Blick entlang hinter Diesem
Baum befindet die nächste Ebene der Behinderung meines Blickes
in die Ferne.
Das wissen das hinter diesem Haus sich mit Sicherheit noch etwas
befindet lässt mich neugierig werden… es zieht mich hinaus auf
die Strasse um einfach nachzusehen, es regt meine Phantasie und
Neugier in einer Art und Weise gerade in diesem Moment an, wie
ein wunderschöner Schmetterling der sich noch bevor man seine
Farbenpracht erkennen kann, seinem eigenen Blick entzieht und so
schnell wie er hier war auch wieder verschwindet.
Also ich liege noch immer in meinem Bett und blicke auf diese
feinen und warm glänzenden Blätter, mein Blick ist noch immer
gefangen … Gefangen in einer Welt voller Sanftheit und Ruhe,
dieser Blick ist gleichzeitig das Kommunikationswerkzeug und der
Katalysator der meiner Seele in die selbe Stimmung bringt die
ich vor meinem Fenster und jetzt auch in mir wahrnehme…
Ich ertappe mich beim Lauschen, mein Fenster ist offen, warum
weiß ich nicht mehr!
Ich lausche also, ich konzentriere mich auf… ich höre etwas dass
klingt wie das Rauschen eines Radios der keinen Sender
eingestellt hat, es klingt wie der Wind der durch eine Baumkrone
voller Blätter streicht, obwohl gar kein Wind weht, „NEIN“
dieses mich so sanft überkommende Rauschen ist viel mehr, ist
viel komplexer in seiner Stärke.
Ich konzentriere mich etwas stärker… und bemerke dass sich die
Intensität des Klanges unwillkürlich ändert, er wird leiser und
manchmal lauter, aber der Klang bleibt in seinem Sanftmut
unverändert und beruhigt in jeder Sekunde in der ich ihn
wahrnehme!
Jetzt weis ich es. Der Klang hat den Ursprung in vielen kleinen
Regentropfen die auf den Boden, dem Baum und seine Blätter
auftreffen, auf die warm glänzenden Blätter, und der lange Fall
der Regentropfen dadurch gestoppt wird und daraus resultierend,
ergibt die Summe aller auftreffenden Regentropfen einen
intensiven, sanften und beruhigenden komplexen Klang… den ich
gerade vernehme.
Ach so, ich liege noch immer in meinem Bett… und schreibe meine
momentanen Gedanken nieder und weiß gar nicht warum… warum mache
ich das… warum bin ich hier, wann bin ich überhaupt aufgewacht
und wie… und wie lange schreibe ich jetzt schon meine Gedanken
nieder… wie spät ist es… ich bin in einem zeitlosen Zustand
geraten, einem tranceartigen Zustand, einen Zustand der mir so
viel Kraft und Freude gibt das ich ihn nicht mehr verlassen
möchte…
Ach so, ich liege noch immer in meinem Bett…
Und mein Gedankenfluss ist zu Ende.
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