wienNov2009

Epidemie Gesellschaft

Ich identifiziere mich zu einem großen Teil durch Fotografie.

Es ist eine Leidenschaft, und vielleicht mein bestes Talent.

Fotografie ist ein Teil meiner Persönlichkeit und meiner Emotionen.

Emotion und Fotografie sind für mich nicht trennbar.

Leider geht die gesellschaftliche Entwicklung immer mehr und schon seit Jahrzehnten, wenn nicht
schon seit Jahrhunderten, in die Richtung, entgegengesetzt seinem Talent Arbeiten zu verrichten die
einem tendenziell widersprechen und meistens eher dazu dienen sich physisch zu bereichern als seiner
Leidenschaft und Talent zu folgen und es zu entwickeln, sprich sich selbst geistig zu bereichern und in
Folge natürlich auch andere in seinem Umkreis, durch das transportieren seiner Fähigkeiten.

Persönliches und Emotionales, von nur einer Sekunde seines Lebens von seiner Persönlichkeit zu
trennen, ist gleichbedeutend mit der Verschwendung dieser Sekunde. Damit sind nicht
Überschwänglichkeit und Überreaktion gemeint sondern das zulassen des Gleichgewicht und nicht
das forcieren der Trennung.

Würden die Menschen aufhören ständig alles getrennt betrachten zu wollen, wäre das Leben mit sich
und das Leben mit anderen reicher und weniger Ärmer durch Stress, Kriege oder Krankheiten.

Je mehr Menschen Ihre emotionalen Seiten temporär abschalten, desto mehr sie sich von Ihrem Herz
trennen und Arbeiten verrichten die Ihnen wiedersprechen umso mehr werden wir auch ebensolche
Menschen treffen und uns in einer Gesellschaft wieder finden von der wir heute schon selten allzu gut
sprechen, und eher Kritik als Lob für sie finden.

Das Glauben Emotionen von sich zu trennen zu müssen um besser neutraler und sachlicher reagieren
zu können, führt im Moment der Situation vielleicht zu einem leichteren, oder besser gesagt
erträglicheren Umgang mit Alltag und dessen Menschen, aber auf Dauer und vor allem im ENDEFFEKT
werden wir immer einsamer.

Dieser Glauben ist wie ein Parasit der sich in den Menschen schon lange fortpflanzt, Gesellschaft ist
im diesem Sinne nur ein Synonym für Epidemie.

Jeder soll sich soweit er es selbst vertreten kann trennen, auch vielleicht um zu schützen, er soll aber
dabei nicht über den „Point of no return“ treten.

Den Point ab dem er nur mehr getrennt ist, und vergessen hat seine Leidenschaften und Talente zu
leben und zu lieben.

Ich besitze nur dieses eine Leben, und ich möchte mich nicht trennen, nicht irgendeinmal erkennen
müssen das ich mich in der Epidemie verloren habe und der kurzlebigen zweckdienlichen Sklaverei
verkauft habe.

Die Gesellschaft hat mit Sicherheit ihren Zweck, ebenso ist eine Krankheit ein Teil des Menschlichen
Organismus dem es nicht zu bekämpfen gilt sondern anzuerkennen, ebenso wie die Gesellschaft.

Wir, der Mensch, das Individuum, Du… solltest nur über das Bewusstsein wissen und Dich mit dem
Leben identifizieren und nicht von Infizierten beleben lassen.

Leidenschaft, Talent, Bewusstsein, Liebe, Mensch.